Sponsored Links vs. Link-Netzwerke

Eigentlich sind Link-Netzwerke seit längerer Zeit verpönt. Dennoch werden sie immer noch sehr häufig verwendet um das Ranking der eigenen Webseite zu verbessern. Oft liegt es daran, dass sich der eigentliche Webseitenbetreiber gar nicht bewusst ist, dass die beauftragte Suchmaschinen-optimierungsagentur (SEO-Agentur) mit Link-Netzwerken arbeitet. Oder der Auftraggeber weiss nicht um die Gefahren und negativen Aspekte, die von Link-Netzwerken ausgehen können.

In diesem Artikel vergleiche ich deshalb die Unterschiede von Link-Netzwerken und sponsored Links, einer möglichen Alternative zu Link-Netzwerken.

Sponsored Links sind Links, welche für eine Gegenleistung (meist Geld, es können aber auch Gutscheine für das eigene Angebot oder andere Vergünstigungen sein) von Anbietern, wie Blog-Betreibern, Verlagen, Branchenportalen und selbst einigen Universitäten auf deren eigenen Webseiten, mit Ziel auf die Kunden-Webseite, erstellt werden. Kurz zur Erinnerung: Vereinfacht gesagt, je mehr Links auf die eigene Webseite verweisen (sogenannte Backlinks), als desto wichtiger wird diese von Google betrachtet und folglich besser in den Suchresultaten positioniert.
Natürlich sind nicht alle Webseitenbetreiber bereit, sponsored Links auf der eigenen Webseite zu platzieren. Denn Google mag das aus verständlichen Gründen gar nicht und straft entsprechende Seiten ab (falls der Linkverkauf aufgedeckt wird), indem deren Ranking massiv verliert, wodurch auch die davon ausgehenden Links wertlos werden. Da die meisten Anbieter von sponsored Links aber nur einen ganz kleinen Teil der ausgehenden Links verkaufen und dies natürlich nicht öffentlich, kann Google dies in den allermeisten Fällen kaum aufdecken – denn es könnten ja auch ganz normale Links sein, welche beispielsweise in einem Artikel einer Online-Zeitschrift oder in der Studie einer Universität erscheinen.

Linknetzwerke, welche in der Regel einzig zum Zweck des Linkaufbaus von SEO-Agenturen betrieben werden, besitzen meist verräterische Muster (gleicher Server, gleicher Inhaber der Domain, gleicher Aufbau der Seiten, künstliche Verlinkung der Netzwerkseiten untereinander, etc.) welche Google früher oder später aufdecken wird. Google ist Meister im Erkennen von Mustern und perfektioniert diese Fähigkeit laufend weiter – dies zu Recht, möchte sich der Suchmaschinengigant doch nicht manipulieren lassen. Dadurch bekommen Link-Netzwerke aber die Charakteristik einer tickenden Zeitbombe.

Angenommen Google deckt das Link-Netzwerk auf, welches das Ranking Ihrer Homepage verbessert. Dann verlieren Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit auf einen Schlag alle wichtigen Links und damit auch das erreichte Ranking. Wenn Sie Pech haben, werden Sie von Google zusätzlich noch mit einem Penalty abgestraft, der das Ranking über lange Zeit nicht mehr steigen lässt, da Google die Manipulation erkannt hat.

Fliegt hingegen ein sponsored Link auf, dann verlieren Sie gerade mal einen einzigen Link. Das mag unangenehm sein, hat in der Regel aber keine weitreichenden Konsequenzen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit erhalten Sie auch keinen Penalty, denn Google weiss nicht, welche Links des Anbieters gesponsert waren und wird sicherlich nicht alle Webseiten, welche verlinkt waren, abstrafen, machen doch in der Regel die sponsored Links nur einen Bruchteil aller ausgehenden Links des Anbieters aus. Die Sicherheit bei sponsored Links ist also viel höher als bei einem Link-Netzwerk.

Je nach Anbieter sind Link-Netzwerke und sponsored Links kaum bis sehr flexibel gestaltbar. Der Inhalt von Link-Netzwerken ist im Prinzip frei gestaltbar. In der Praxis werden jedoch inzwischen auch Link-Netzwerke nicht mehr bis zur Grenze suchmaschinenoptimiert, denn die Gefahr, dadurch von Google entlarvt zu werden, wäre viel zu hoch. Bei den sponsored Links müssen die erstellten Links in den Kontext der Anbieterseite passen. Folglich ist die gestalterische Flexibilität nicht ganz so gross – möchte doch der Anbieter bei Google ebenfalls keinen Verdacht erregen und auch die Besucher der Webseite nicht mit einem künstlich wirkenden Artikel verärgern.

„Besucher“ ist das nächste Stichwort. Die meisten Anbieter von sponsored Links sind Webseiten, welche viele Besucher aufweisen. Dementsprechend gelangt fast immer ein Teil dieser Besucher auch auf die eigene Webseite. Erfahrungsgemäss kriegt Google dies mit, was ein positives Signal für Ihre Webseite hinterlässt. Bei künstlich generierten Link-Netzwerken, welche normalerweise nur zum Zwecke des Link Building errichtet werden, fallen hingegen kaum Besucher an.

Auch die Transparenz bei sponsored Links ist gewöhnlich deutlich höher. Die meisten Agenturen verraten ihren Kunden, wo sie die sponsored Links platziert haben. Oft können die Endkunden dies sogar selber bestimmen.

Über das agentureigene Link-Netzwerk wird dagegen meist geschwiegen. Zweifellos ist es in der heutigen Zeit keine gute Idee mehr, sich einfach blindlings auf die SEO-Agentur zu verlassen. Transparenz gehört zwingend dazu, um unnötige Risiken zu vermeiden. Alles andere ist ein gewagtes Spiel mit dem Feuer.

Das Budget für sponsored Links wird naturgemäss auf viele verschiedene Anbieter verteilt. Dadurch entsteht automatisch eine diversifizierte und deshalb natürlich wirkende Backlinkstruktur. Erstens kann diese von Google kaum aufgedeckt werden – auch in Zukunft nicht (Google entwickelt sich laufend weiter). Zweitens bietet sie viel höhere Sicherheit, falls ein Teilnehmer seinen Dienst einstellt (wegen Konkurs, oder weswegen auch immer). Falls dies bei einem Link-Netzwerk geschieht, sind auf einen Schlag alle Backlinks und damit auch das gute Ranking weg!

Die meisten sponsored Links erwirbt man unbefristet (es gibt aber auch andere Modelle, wie befristete Links oder Linkmiete – diese sind aber selten). Die Backlinks aus Link-Netzwerken werden normalerweise in Form von Miete oder mittels Abos erworben. Ist man nicht mehr bereit oder in der Lage, die periodisch anfallenden Kosten zu tragen, verliert man auf einen Schlag die ganzen Backlinks und das damit erreichte Ranking. Auch wirkt dies äusserst künstlich (zusätzlicher Google Penalty droht) – eine natürliche Erklärung ist mir dafür nicht bekannt. Falls Sie eine kennen, dann lassen Sie mich diese über die Kommentarfunktion bitte wissen. Da Backlinks im Prinzip nichts anderes als Empfehlungen für die eigene Webseite sind – sieht ein plötzlicher Wegfall vieler Backlinks alles andere als vertrauenserweckend aus.

Die Kosten von sponsored Links dürften zu Beginn ggf. ein wenig höher liegen als für Links aus einem Link-Netzwerk. Mittelfristig dürften sie sich aber in etwa die Waage halten. Langfristig sind sponsored Links tendenziell sogar günstiger. Jedoch ist der Vergleich immer individuell zu ziehen, existieren doch sowohl sehr günstige als auch sehr teure Link-Netzwerke – dasselbe gilt für sponsored Links. Unter diesem Aspekt ist es ratsam zu diversifizieren und sollte Ihr gesamtes Budget für Linkbuilding in Link-Netzwerke fliessen, zumindest einen Teil davon in sponsored Links oder ähnliche Alternativen zu investieren. Unter dem Strich werden die Kosten nicht erhöht, die Sicherheit und der Nutzen aber deutlich verbessert.

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