Content Marketing ist inzwischen in Aller Munde – insbesondere auch als Instrument für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) zur Erreichung eines guten Rankings bei Google. Gemäss Wikipedia ist Content Marketing eine Technik, welche mittels informierenden, beratenden und unterhaltenden Inhalten Kunden gewinnen und halten soll. Es geht also darum, für (potentielle) Kunden interessanten sowie relevanten Inhalt zu Erstellen und diesen Inhalt zu verbreiten. Bei der Suchmaschinenoptimierung lautet ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Credo: „Content in King“. Sofern beim Content Marketing die Inhalte auf die Keywords, welche für die SEO entscheidend sind, optimiert werden (Onpage Optimierung), lassen sich elegant zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das ist der Grund, weshalb Content Marketing auch bei der Suchmaschinenoptimierung sehr verbreitet und populär ist.
Sofern eine Webseite regelmässig mit neuem Content bereichert wird, wird diese für die Besucher und für Google automatisch wertvoller. Google vergibt für neuen Inhalt und für Aktualisierungen von bestehendem Inhalt einen Aktualitätsbonus. Dank diesem Aktualitätsbonus verbessert sich in der Regel das Ranking.
Content Marketing auch zur Suchmaschinenoptimierung einzusetzen, ist zweifellos ein sehr guter Ansatz. Die Problematik besteht jedoch darin, zu glauben, dass alleine mittels Content Marketing ein gutes Ranking zu erreichen sei. In seltenen Fällen, in welchen sich der erstellte Content, resp. die Links darauf viral verbreitet, mag dies möglich sein. In den allermeisten Situationen wird das jedoch nicht geschehen. Denn inzwischen ist die Konkurrenz an gutem Content extrem gross und nimmt laufend zu. Und auch die Konkurrenz profitiert vom Google Aktualitätsbonus. Die Ausgangssituation ist also wieder für alle gleich, bloss auf einem höheren Niveau.
Eine von Searchmetrics 2014 durchgeführte Studie über den Einfluss der Rankingfaktoren bestätigt denn auch deutlich, dass Backlinks nach wie vor einen sehr wichtigen Einfluss auf das Ranking ausüben. Content Marketing wird also in den meisten Fällen den Linkaufbau nicht ersetzen, sondern dient sozusagen als Basis. Linkbuilding wirkt dann für diesen Content wie ein Verstärker – dies ist auch nicht weiter verwunderlich, sind Links doch im Prinzip nichts anderes als Empfehlungen von Webmastern für eine andere Webseite. Die Anzahl und Qualität der Backlinks (Links welche auf die eigene Webseite verweisen) entscheiden, sofern alle andern Faktoren optimiert sind, schlussendlich über das Ranking.
Mit der öffentlichen Abstrafung von Webseiten, welche offensichtlich übermässig mit künstlichem Linkaufbau gefördert wurden, statuiert Google wiederkehrend ein Exempel um in der SEO-Welt Unsicherheit, Angst und Schrecken zu verbreiten. Dies dürfte zum Zweck haben, SEO-Agenturen und deren Kunden zu verunsichern. Was in vielen Fällen sehr gut funktioniert. In der Folge hat sich Content Marketing als eleganten Ausweg, um einen Google Penalty zu vermeiden, angeboten. Wie oben beschrieben und von Searchmetrics belegt, reicht guter Inhalt alleine, in einem von Konkurrenz geprägten Umfeld jedoch nicht aus, um auf gute Positionen zu kommen.
In Zusammenhang mit SEO wird fast gebetsmühlenartig beschworen, dass guter und interessanter Content automatisch verlinkt wird – die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Studien belegen ganz klar, dass der allermeiste Content kaum bis gar nicht automatisch verlinkt wird. Um ein gutes Ranking zu erzielen, führt also kaum ein Weg an einem vorsichtigen und nachhaltigen Linkaufbau vorbei.
Ferner ist zu erwähnen, dass Google auch für „dünnen“, minderwertigen Content Penalties verhängen kann. In diesem Zusammenhang wird von den Google Panda UpDates gesprochen. Bloss suchmaschinenoptimierten Content zu erstellen, dürfte – insbesondere längerfristig – also auch keine Lösung sein. Google misst mittels Bounce Rate, wie lange es dauert, bis ein Besucher, welcher auf ein Suchergebnis geklickt hat, wieder zu Google zurückkehrt und die nächste Webseite anklickt oder eine andere Suche startet. Je länger dies dauert, desto interessanter und treffender dürfte die angeklickte Webseite für den Benutzer gewesen sein. Daraus kann Google ableiten, wie wertvoll die entsprechende Webseite für den Benutzer war. Dass dieses Benutzerverhalten mittlerweile in das Ranking einfliesst, bestätigt denn auch die erwähnte Studie von Searchmetrics.
In der Folge sollte also nicht vergessen werden, dass Content Marketing nicht bloss für die Suchmaschinen betrieben werden soll, sondern auch für die (potentiellen) Kunden. Guter und interessanter Inhalt stellt für Interessenten und Kunden einen Mehrwert dar, welcher Ihre Marke oder Ihr Unternehmen stärken kann. Sofern dieser Content zugleich suchmaschinenoptimiert ist, dürfte er in Kombination mit einer vorsichtigen Linkbuilding Strategie unter allen Aspekten am nachhaltigsten sein.