Bounce-Rate

Die Bounce Rate (Absprungrate) wird klassisch als prozentuelle Anzahl der Besucher definiert, welche nur eine einzige Seite einer Webpräsenz besuchen und dann wieder wegklicken. Für diesen Artikel definieren wir die Bounce Rate jedoch ein wenig anders. Und zwar geht es um die Besucher einer Webseite, welche die Seite innert sehr kurzer Zeit (einigen Sekunden) wieder verlassen. Die Bounce Rate kann in Analyse Tools wie Google Analytics ausgewertet werden.

Google behauptet relativ deutlich, dass die Bounce Rate keinen Einfluss auf das Ranking hat. Dies ist jedoch heftig umstritten.

Gemäss der klassischen Definition der Bounce Rate kann das Statement von Google noch nachvollzogen werden. Denn es ist ja gerade das Ziel von Google, möglichst relevante Seiten zum gesuchten Begriff zu liefern. Angenommen wir suchen die Definition von „Sauna“. Dann liefert Google die passende Antwort mit einem Wikipedia-Artikel auf der ersten Position. Einmal den Wikipedia-Artikel angeklickt, haben wir keinen Grund weiterzuklicken, sondern lesen den Artikel und kehren vermutlich danach zu Google zurück. Sofern wir auf Wikipedia nicht weiterklicken, hat sich die klassische Bounce Rate bei Wikipedia dadurch erhöht – jedoch nicht nach unserer Definition.

Nehmen wir jedoch an, dass wir nach einem Sauna Anbieter gesucht hätten und aus Gewohnheit auf den ersten Eintrag (von Wikipedia) geklickt hätten. Innert Sekunden(bruchteilen) würden wir vermutlich zu Google zurückkehren. Dies würde die Bounce Rate von Wikipedia genauso erhöhen – dieses Mal auch nach unserer Definition.

Lässt man den gesunden Menschenverstand spielen, dürfte offensichtlich werden, dass das zweite Beispiel längerfristig sehr wohl einen negativen Einfluss auf das Google-Ranking haben dürfte. Denn Google hat das grösste Interesse daran, den Benutzern in den Suchergebnissen möglichst relevante Seiten zu liefern. Falls nun die Benutzer bei der Suche nach einem Begriff (Keyword) und dem anschliessenden Besuch der aufgelisteten Webseite häufig innert kürzester Zeit wieder zu Google zurückkehren, vermittelt dieses Verhalten der Suchmaschine ein deutliches Signal, dass die präsentierte Webseite nicht optimal mit der Suchanfrage zusammenpasst. Google wird diese Seite für den entsprechenden Suchbegriff vermutlich zurückstufen und stattdessen Alternativen aufführen.

Folglich gilt es, die Bounce Rate nach unserer Definition so tief wie möglich zu halten, sprich dafür zu sorgen, dass die Besucher nicht gleich wieder wegklicken, kaum befinden sie sich auf der angeklickten Webseite. Folgende allgemeine Faktoren tragen zu einer tiefen Bounce Rate bei:

  • Schnelle Ladezeiten der Webseite (viele Besucher sind ungeduldig im Internet unterwegs und klicken gleich wieder weg, wenn die Webseite nicht umgehend erscheint).
  • Das Design und die Erscheinung spielen eine grosse Rolle. Die Webseite sollte ansprechend erscheinen und einfach zu bedienen sein.
  • Interessante Navigationspunkte und interne Verlinkungen sorgen dafür, dass die Webseite weiter erkundet wird.
  • Optimieren Sie die Webseite auf die relevanten Keywords. Dies dürfte einer der wichtigsten Punkte sein und ich werde deshalb nachfolgend weiter darauf eingehen.

Bounce Rate und Keyword Analyse

Der Keyword Analyse sowie der Suchmaschinenoptimierung kommt bei der Entstehung der Bounce Rate eine zentrale Rolle zu. Gehen wir davon aus, Sie betreiben eine Webseite für den Bau von Saunas. Dann können Sie die Webseite natürlich für den Begriff „Sauna“ suchmaschinenoptimieren. Der Streuverlust für diesen Begriff dürfte vermutlich relativ hoch sein; denn die meisten Benutzer von Google suchen mit diesem Begriff vermutlich eine öffentliche Sauna, nicht jedoch einen Saunabauer. Sie finden auf Ihrer Webseite also nicht, was sie gesucht haben und kehren nach kurzer Zeit wieder zu Google zurück, was bei Google für diesen Begriff ein negatives Signal für Ihre Webseite hinterlässt. Wird die Webseite jedoch auf „Saunabau“ optimiert, findet der Besucher exakt was er sucht und wird wahrscheinlich viel länger auf Ihrer Seite verweilen, was bei Google ein positives Signal hinterlässt und mit hoher Wahrscheinlichkeit längerfristig das Ranking steigen lässt. Dementsprechend ist es angebracht, bei der Keyword Analyse sowie der folgenden Suchmaschinenoptimierung auf Begriffe zu fokussieren, bei welchen ein möglichst kleiner Streuverlust und dadurch automatisch auch eine tiefe Bounce Rate nach unserer Definition zu erwarten ist. Je enger ein Suchbegriff fokussiert ist, desto geringer ist in der Regel auch die Konkurrenz. Deshalb ist es sinnvoll, die Suchmaschinenoptimierung mit möglichst passenden Keywords zu beginnen. Im Laufe der Zeit, kann dann weitläufiger fokussiert werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert